Storytelling in Nürnberg

Ein Wochenend-Trip in das wunderschöne Nürnberg, aber nicht etwa um bereits im Oktober Weihnachtsstimmung in Form des berühmten Lebkuchen aufzunehmen, oder um die wunderschöne Altstadt zu bewundern, sondern weil ein 2 Tägiger Workshop mit dem großartigen Andreas Jorns am Programm steht. Hinter dem Titel “Storytelling” verstecken sich 2 besonders Lehrreiche Tage, in denen wir uns intensiv mit der Entwicklung von Bildstrecken und dem vermitteln von Geschichten durch Bilder auseinander gesetzt haben.  – Doch der Reihe nach.

Bereits am Freitag Abend trafen sich die Teilnehmer, Models, der Veranstalter und natürlich Andreas im “das Pauls” auf ein “Kaltgetränk” wie es in der Einladung hieß. Bei ein paar Bierchen, einer sehr leckeren Pizza und sehr netten und lockeren Gesprächen, konnten wir uns über die Fotografie austauschen. Dabei hatte ich die Gelegenheit mich  intensiv mit Michel Birnbacher von der Leica Galerie Nürnberg über die Faszination Leica auszutauschen. Denn Leica ist natürlich für viele Fotografen so etwas wie der Ferrari unter den Kameras, und da war es für mich natürlich etwas ganz besonders, einem Menschen der diese Faszination teilt, zuhören zu dürfen.

Samstag Früh hieß es dann Foto Rucksack schnappen und auf in die Leica Galerie Nürnberg. Gemeinsam mit Andreas und den beiden Models Alicia und Ariane erarbeiteten wir uns zunächst die wichtigsten Punkte des Storytellings in der Gruppe, bevor es kurz vor 12 zu Fuß in die Innenstadt von Nürnberg ging. In Dreier Gruppen (2 Fotografen 1 Model) fotografierten wir an verschiedenen urbanen und naturbelassenen Plätzen kleine Geschichten, oder wir versuchten es zumindest, denn wir ertappten uns immer wieder dabei, dass wir trotz des Inputs vom Vormittag in unser gewohntes Fotografier-Verhalten zurück fielen. Andreas gab uns dann immer wieder einen kleinen Schubs in die richtige Richtung, um das Ziel, eine zusammenhängende Bildstrecke zu erstellen nicht aus den Augen zu verlieren. Nach insgesamt 6 Stunden Shootingzeit und mit über 1.600 Bildern im Gepäck kam ich zugegeben sehr müde und geschlaucht Abends im Hotel an. Nach einer kurzen erfrischenden Dusche, ging es an die erste Grobauswahl. Nach mehreren Durchläufen bei einigen leckeren Mojitos in der Hotelbar konnte ich die Flut an Bildern auf 120 Fotos “eindampfen”. Mit diesem “Best of” sollte es am Sonntag, gemeinsam mit der Gruppe dann in die Feinauswahl gehen wo wir maximal 10 der wirklich Besten Bilder dann für den Druck aufbereiten sollten.  – Nach diesem Tag war ich echt froh, Abends müde aber glücklich ins Bett zu kommen.

Sonntag war dann der für mich forderndste Teil dieses Workshops, es ging um die Bildauswahl und die Zusammenstellung einer Bildstrecke mit maximal 5-7 Bildern. Gemeinsam mit Andreas der uns mit Rat und Tat bei der finalen Selektion zur Seite stand, gelang es jedem Teilnehmer eine bis zwei Bildstrecken zu präsentieren, die wir auf A4 Bögen vor uns auf den Boden legten um diese Bilder dann zu einer Geschichte zu legen. Die dabei entstehende konstruktive Diskusion zwischen den einzelnen Teilnehmern und Andreas war total inspirierend und spannend, denn man  bekamm Gedanken und Ideen-Ansätze der anderen Teilnehmer mit, die die eigene Bildstrecke ganz anders gelegt hätten, sodass jeder von uns am Ende mit vielen möglichen Ideen aus dem Workshop Tag herausging.

Fazit: Wer die Möglichkeit hat, einen Workshop von und mit Andreas Jorns zu besuchen, sollte das in jedem Fall tun, denn man merkt sofort wie seine Art die Dinge zu sehen Einfluss auf die eigene Art zu fotografieren hat und das bietet Raum für Weiterentwicklung.